Wer die App kennt, hat sich sicherlich schon dabei erwischt, stundenlang durch die Videos zu scrollen. Dabei können wir uns nur schwer wieder losreißen von den einfachen, kurzen und aufregenden Videos. Aufgrund dessen stellt sich die Frage, ob TikTok gefährlich ist und welche Gefahren hinter der unscheinbaren App lauern. Wir haben uns intensiv mit dem TikTok Algorithmus auseinandergesetzt und die Schattenseiten der Anwendung herausgefunden.
Warum uns der TikTok Algorithmus in den Bann zieht
Bei der Anwendung handelt es sich um eine brillant entwickelte App, die Nutzer so lang wie möglich in der App behalten will. Dementsprechend umstritten ist der TikTok Algorithmus, der seine Aufgabe optimal erfüllt. Dafür werden uns immer wieder neue Videos, basierend auf unseren bisherigen Interaktionen gezeigt. Somit fällt es den meisten Nutzern schwer, sich von der Anwendung zu lösen.
Oftmals erfüllt der Algorithmus seine Aufgaben sogar so gut, dass Nutzer sich komplett in der App verlieren und gar kein Zeitgefühl mehr haben. Bildschirmzeiten von mehreren Stunden täglich in der Anwendung sind bei Nutzern der Plattform keine Seltenheit. Aufgrund der umfangreichen Stimulierungen unseres Gehirns entstehen auch mit TikTok Gefahren, die nicht unterschätzt werden sollten.
TikTok Gefahren: Welche Bedenken gibt es?
Im Zusammenhang mit den TikTok Gefahren tauchen immer wieder Bedenken auf, die eine Nutzung der App infrage stellen. Dabei handelt es sich nicht nur um den TikTok Algorithmus, sondern ebenso um den Umgang mit privaten Daten, Urheberrecht und Jugendschutz. Wir haben uns alle Bedenken in diesem Zusammenhang genau angeschaut und im Folgenden zusammenfassend dargestellt.
Datenschutz
Nicht anders als die anderen sozialen Medien ist die grundsätzliche Nutzung von TikTok kostenlos möglich. Demnach finanziert sich das Unternehmen über personenbezogene Werbung. Dafür verarbeitet der Anbieter die Daten der Nutzer, auf die das Unternehmen einen weitreichenden Zugriff hat. Demnach ist die Anwendung eher ungeeignet für Menschen, die sehr vorsichtig mit ihren Daten umgehen.
Bisher ist noch kein Fall über den Missbrauch personenbezogener Daten durch TikTok bekannt. Dennoch heißt es, dass das Unternehmen auch auf Daten außerhalb der Anwendung auf dem Gerät zugreifen kann. Dabei sollen sogar sensible Daten, unverschlüsselt an Partnerunternehmen übertragen werden.
Urheberrecht
Es ist möglich, Videos direkt von der App aus auf anderen Social-Media-Plattformen zu teilen. Jedoch ist die Musik auf TikTok lediglich für die App lizenziert, wodurch es insbesondere auf YouTube Probleme geben könnte. Dementsprechend sollte hier mit dem Urheberrecht der Musik vorsichtig umgegangen werden, bevor Inhalte mit einem einfachen Klick geteilt werden.
Teile der App sind kostenpflichtig
Was viele Nutzer nicht wissen ist, dass es derzeit einen großen Hype um die Livestreams auf der Plattform gibt. Hier werden von der Community aktiv virtuelle Geschenke an die Content Creator verteilt, wodurch diese mit TikTok Geld verdienen können. Wenn Nutzer hier aktiv teilnehmen wollen, muss zunächst die virtuelle Währung der App gekauft werden. Diese kann später gegen die unterschiedlichen virtuellen Geschenke eingetauscht werden.
Jugendschutz
Nicht nur die versteckten Kosten für virtuelle Geschenke in Livestreams haben so manche Eltern in der Vergangenheit böse überrascht. Teils kann auch der gezeigte Content auf TikTok gefährlich und nicht für Kinder und Jugendliche geeignet sein. Jedoch verbessert sich der Algorithmus tatsächlich kontinuierlich, wodurch immer weniger anstößige Inhalte gezeigt werden.
TikTok Gefahren vorbeugen: Sicherheitseinstellungen anpassen
Wer auf das Posten der eigenen Videos in der Öffentlichkeit verzichten will, kann die App ebenfalls nutzen. Dafür kann der Account in den Einstellungen auf privat gestellt werden. Somit werden keine Videos öffentlich gepostet und als Ersteller hat man voller Kontrolle darüber, mit wem die Videos geteilt werden.
Abgesehen davon ist der Anbieter eher nicht datenschutzfreundlich, wodurch sich Nutzer kaum vor der Herausgabe personenbezogener Daten schützen können.
Ist der TikTok Algorithmus kinderfreundlich?
Allgemein ist der TikTok Algorithmus sehr effektiv gestaltet. Demnach wird dem Nutzer lediglich Content gezeigt, der mit den Interessen des Nutzers in Zusammenhang steht. Wenn ein Kind die Anwendung ohne elterliche Aufsicht verwendet, können theoretisch auch ungeeignete Videos gezeigt werden. Aufgrund dessen sollten Eltern Kinder nicht unbeaufsichtigt die App benutzen lassen.
Fazit: Ist TikTok gefährlich?
Ob TikTok gefährlich ist oder nicht, hängt ganz vom individuellen Verhalten ab. Letztlich sollte jeder die App im gesunden Maß nutzen. Ganz klar ist, dass besonders das Suchtpotenzial auf TikTok Gefahren birgt. Der Algorithmus versucht den Nutzer in der App zu behalten, wodurch ein Abschalten der Anwendung schwerfällt. Ebenso kann es passieren, dass Kinder nicht geeignete Videos sehen. Demnach sollten Eltern ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt TikTok nutzen lassen.
Wer die App jedoch in einem gesunden Umfang konsumiert, kann sogar einen Mehrwert aus den Videos erhalten. Insbesondere wenn es um lehrreiche Inhalte geht, können die kurzen Videos auf TikTok dabei helfen, auch komplexere Themen innerhalb kurzer Zeit zu verstehen.
Häufig gestellte Fragen
Wie gefährlich ist TikTok?
Besonders das Suchtpotenzial kann auf Tik Tok gefährlich eingeschätzt werden. Der TikTok Algorithmus ist dahin gehend optimiert, die Nutzer so lange wie möglich in der Anwendung zu halten. Dadurch kann ein Suchtverhalten entstehen, da durch die Nutzung der App positive Emotionen ausgelöst werden. Demnach verlieren einige Nutzer während der Nutzung der Anwendung gänzlich das Zeitgefühl und konsumieren nur noch die von der App gezeigten Kurzvideos.
Was macht TikTok mit dem Gehirn?
Bei dem auf TikTok gezeigten Content handelt es sich um zeitlich sehr kurz gefasste Videos. Dadurch werden in einer vergleichsweise kurzen Zeit viele Informationen gezeigt. Demzufolge werden Reize ausgelöst, die im Gehirn Stimulierungen auslösen. Diese sind vergleichbar mit anderen Sucht verursachenden Reizen. Aufgrund dessen kann auch der Konsum von TikTok Videos zu einer Sucht führen.
Warum ist TikTok umstritten?
TikTok ist umstritten, da mittlerweile bekannt ist, dass die App besonders bei Kindern und Jugendlichen den ganzen Alltag beherrschen kann. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Nutzung der App im Gehirn positiv wirkende Reize auslöst. Dadurch entsteht immer wieder Lust auf mehr, bis letztlich ein Verzicht auf die App nicht mehr möglich ist.
Was ist TikTok für Erwachsene?
Künftig soll es auf TikTok erst ab einem Alter von 18 Jahren möglich sein, Livestreams zu starten. Ebenso soll in Livestreams die Möglichkeit bestehen, dass diese nur für Nutzer freigeschaltet werden, die älter als 18 Jahre sind. Dadurch werden Erwachsene auf der Plattform die Möglichkeit haben Gedanken zu teilen, die nicht für Kinder und Jugendliche geeignet sind.